Cannabis Legalisierung Deutschland: Infos, Gesetze & Ratgeber

Cannabis-Legalisierung durch Ampelkoalition 2021

Achtung: 

Bislang sind Besitz, Kauf und Verkauf von Cannabis nicht erlaubt!

Das so genannte Gras, Hanf, Marihuana oder Haschisch gilt nach aktuellem Stand als Betäubungsmittel und ist eine illegale Droge. Auch wenn der Konsum an sich straffrei ist, können trotzdem einige Konsequenzen drohen – etwa der Entzug der Fahrerlaubnis.

Inhalt im Koalitionsvertrag zur Cannabis-Legalisierung

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen im Jahr 2021 haben sich insbesondere die FDP und die Grünen für einen legalen Cannabiskonsum ausgesprochen. Am 24. November 2021, etwa acht Wochen nach der Bundestagswahl 2021, haben sich die Parteien der Ampelkoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen & FDP auf eine kontrollierte Abgabe von Cannabis geeinigt. Der entsprechende Absatz ist im Koalitionsvertrag unter dem Punkt „Drogenpolitik“ zu finden und lautet folgend:

Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet. Das Gesetz evaluieren wir nach vier Jahren auf gesellschaftliche Auswirkungen. Modelle zum Drugchecking und Maßnahmen der Schadensminderung ermöglichen und bauen wir aus.

Bei der Alkohol- und Nikotinprävention setzen wir auf verstärkte Aufklärung mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen. Wir verschärfen die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis. Wir messen Regelungen immer wieder an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und richten daran Maßnahmen zum Gesundheitsschutz aus.

Cannabis-Legalisierung durch Ampelkoalition 2021
Cannabis-Legalisierung durch Ampelkoalition 2021

Gemäß Koalitionsvertrag strebt man daher einen legalen Verkauf von Cannabis an. Allerdings soll Cannabis nur an Erwachsene und auch nur zu Genusszwecken verkauft werden dürfen. Hierfür soll es lizenzierte Geschäfte geben, damit eine entsprechende Produktqualität gewährleistet ist. Außerdem soll es neue Modelle zum Drugchecking geben, was die Weitergabe von gestreckten Drogen verhindern soll. Durch den ausschließlichen Verkauf an Erwachsene soll auch der Jugendschutz profitieren. Des Weiteren möchten die Ampelparteien das Gesetz nach etwa vier Jahren auf gesellschaftliche Auswirkungen evaluieren. Aber: Die Gesetze und Regelungen zur Werbung und Vermarktung von Cannabis oder Alkohol und Nikotin sollen weiter verschärft und strenger ausgestaltet werden.

Aktuelle News zur Cannabis- und Hanf-Legalisierung in Deutschland

Vorschriften und Gesetze zum Cannabis-Konsum

Wie wahrscheinlich ist die Hanf-Legalisierung?

Schon zu Beginn der Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen konnte man sich darüber sicher sein, dass eine Gesetzesänderung bei der Drogenpolitik in Deutschland kommen wird.

Wie wahrscheinlich ist die Cannabis-Legalisierung?
Die Ampelkoalition macht den Weg für eine Cannabis-Legalisierung frei. Im Koalitionsvertrag haben sich die drei Parteien auf eine kontrollierte Abgabe zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften an Erwachsene geeinigt.

Alle der drei Koalitionspartner aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen & FDP haben bereits mit ihren Wahlprogrammen signalisiert, dass eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland sehr wahrscheinlich ist. Im November 2021 haben sich die Parteien auf neue Vorschriften und Gesetze zum Cannabis-Konsum und zum Cannabis-Verkauf in Deutschland geeinigt. Neben umfangreichen Gesetzesänderungen im Bereich der Drogenpolitik plant die Ampelkoalition weitere Neuerungen – etwa die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre, eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde oder einen Kohle-Ausstieg bis zum Jahr 2030. Da die Inhalte des Koalitionsvertrags nicht nur vielfältig, sondern auch ziemlich ambitioniert sind, wird die Legalisierung von Hanf bzw. Cannabis sicherlich noch andauern.

Ab wann ist Cannabis legal?

Auch wenn sich die Ampel-Parteien im Koalitionsvertrag auf Änderungen in der Drogenpolitik geeinigt haben, ist Cannabis in Deutschland noch nicht legal. Denn zunächst einmal darf nur der Bundestag neue Gesetze bestimmen oder Gesetzesänderungen vornehmen. Hierfür müssen die Änderungen an bestehenden Gesetzen ausgearbeitet oder es muss ein neues Cannabis-Gesetz formuliert werden. Anschließend wird das Gesetz allen Abgeordneten im Bundestag vorgestellt, so dass darüber diskutiert und gemeinsam mit der Bundespräsidentin / dem Bundespräsidenten über ein neues Gesetz oder eine Gesetzesänderung abgestimmt werden kann. Im Anschluss daran muss in den meisten Fällen auch der Bundesrat der Gesetzesänderung zustimmen.

Ist der Bundesrat ein Problem für die Legalisierung?

Der Bundesrat vertritt die Stimmen aller 16 deutschen Bundesländer und ist in Deutschland erheblich am Gesetzgebungsverfahren beteiligt. Das bedeutet auch: Erst dann, wenn der Bundesrat ausdrücklich zustimmt, können die meisten Gesetze und Gesetzesänderungen überhaupt in Kraft treten. Das ist bei zustimmungsbedürftigen Gesetzen (auch Zustimmungsgesetze) der Fall. Das sind in Deutschland solche Bundesgesetze, die nach dem Beschluss eines Gesetzes durch den Deutschen Bundestag auch der Zustimmung des Bundesrats bedürfen. Ob die Cannabis-Legalisierung ein zustimmungsbedürftiges Gesetz ist, ist aktuell jedoch noch nicht geklärt. Neben Änderungen im Betäubungsmittelgesetz müssen durch eine Cannabis-Legalisierung allerhand weitere Gesetze und Rechtsverordnungen entsprechend modifiziert werden, damit der legale Cannabis-Konsum in Deutschland überhaupt möglich ist.

Cannabis-Abgabe nur an Erwachsene
Gemäß Ampelkoalition soll das Cannabis nur an Erwachsene abgegeben werden.

Insbesondere bei einer Änderung des bestehenden Betäubungsmittelgesetzes, das den Verkauf und Handel von Cannabis streng untersagt, bedarf es mit aller Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung durch den Bundesrat. Das liegt auch daran, dass eine Cannabis-Legalisierung nicht nur das Betäubungsmittelgesetz allein, sondern viele weitere Gesetze und Verordnungen nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Länderebene betrifft – etwa Steuerthemen, Führerscheinthemen und andere verwaltungsrechtliche Belange. Da die Entscheidungen des Bundesrats von der Länderebene abhängen und die meisten Bundesländer zur Zeit von konservativen Parteien regiert werden, könnte die geplante Cannabis-Legalisierung zu einem spannenden und nicht einfachen Thema werden.

Danach muss das neue Gesetz nur noch von der Bundeskanzlerin / vom Bundeskanzler sowie von der zuständigen Ministerin / dem zuständigen Minister gelesen werden, damit es anschließend von der Bundespräsidentin / dem Bundespräsidenten unterschrieben werden kann. Erst dann, wenn die Bundespräsidentin / der Bundespräsident das neue Gesetz oder die novellierten Gesetze abgesegnet hat, müssen und können sich Menschen an die neuen Regelungen halten.

Ab welchem Alter darf man Cannabis rauchen?

Cannabis ist eines der am häufigsten konsumierten illegalen Rauschmittel. Die Ampelkoalition plant eine Cannabis-Legalisierung allerdings nur für Erwachsene. Ziel der kontrollierten Cannabis-Abgabe an Erwachsene ist, den Schwarzmarkt auszutrocknen und den Jugendschutz zu gewährleisten. Wie bei den meisten anderen Tabakwaren, etwa Zigaretten, losem Tabak, Shisha-Tabak, E-Zigaretten oder Liquids, darf man aller Voraussicht nach auch Cannabis unter 18 Jahren weder kaufen noch in der Öffentlichkeit konsumieren.

Was bedeutet Cannabis zu Genusszwecken?

Die Ampelkoalition beschränkt die Legalisierung insofern, als das der Cannabis-Konsum nur zu Genusszwecken erfolgen darf. Daher kann man davon ausgehen, dass man als erwachsene Person nur eine gewisse Menge Cannabis erwerben und bei sich führen darf. Vermutlich wird es eine Art Freigrenze oder Eigenbedarfsmenge geben, die eine Strafbarkeit aufgrund des illegalen Cannabis-Besitzes ausschließt. Eine solche Freigrenze wäre auch für die kommende Cannabis-Legalisierung denkbar, indem man den § 29 BtMG (Betäubungsmittelgesetz) entsprechend modifiziert.

Freigrenze Cannabis & Verfahrenseinstellung: Gibt es das?

Aktuell gibt es eine solche Freigrenze entgegen vieler Behauptungen und Gerüchte nicht. Es ist nicht erlaubt, auch nur eine kleine oder bestimmte Menge Cannabis zu besitzen oder zu verkaufen. Auch nur eine verschwindend kleine Menge Cannabis reicht insofern aus, um sich strafbar zu machen. Vielmehr spricht man nach aktuellem Stand von einer so genannten Toleranzgrenze, nach der die Staatsanwaltschaft unter bestimmten Voraussetzungen von einem Strafverfahren wegen Cannabis-Besitzes oder Cannabis-Anbaus absehen kann. Dies wird in § 31a BtMG geregelt:

(1) Hat das Verfahren ein Vergehen nach § 29 Abs. 1, 2 oder 4 (Straftat wegen Betäubungsmitteln) zum Gegenstand, so kann die Staatsanwaltschaft von der Verfolgung absehen, wenn die Schuld des Täters als gering anzusehen wäre, kein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht und der Täter die Betäubungsmittel lediglich zum Eigenverbrauch in geringer Menge anbaut, herstellt, einführt, ausführt, durchführt, erwirbt, sich in sonstiger Weise verschafft oder besitzt.

Cannabis Besitz Erwerb Verkauf verboten
Aktuell sind Besitz, Erwerb und Verkauf von Cannabis verboten.

So werden die Strafverfahren von Personen, die mit einer geringen Menge an Cannabis für den Eigenbedarf erwischt werden, in aller Regel eingestellt. Einen Anspruch darauf, dass die Strafbehörden von einer Strafverfolgung absehen, gibt es jedoch nicht. Manchmal werden Verfahren wegen Drogenbesitzes auch nur unter Auflagen eingestellt – etwa im Zusammenhang mit Geldauflagen, Arbeitsstunden im sozialen Bereich oder Suchtberatungsstellen.

Auch hängt die Einstellung des Strafverfahrens von vielen anderen Faktoren ab – etwa von der Schuld und den Vorstrafen des Täters oder vom öffentlichen Interesse an einer Strafverfolgung. Vor allen Dingen dann, wenn der Cannabis-Konsum oder Cannabis-Anbau im Umfeld von Kindern und Jugendlichen stattgefunden hat, sehen Staatsanwaltschaften selten von einer Strafverfolgung ab. Problematisch ist das Thema Cannabis-Freigrenze auch deshalb, weil der Gesetzgeber die geringe Menge von Cannabis, Marihuana oder Haschisch nicht genauer definiert hat. Bundeseinheitliche Regelungen gibt es nicht, weshalb sich länderspezifische Vorstellungen zur geringen Menge von Cannabis durchgesetzt haben. Aktuell bewegt sich die geringe Menge für Cannabisprodukte in den meisten Bundesländern auf sechs Gramm. In Berlin liegt der Grenzwert der geringen Menge von Cannabis bei einer Menge von 15 Gramm.

Darf man legal Cannabis anbauen?

Nicht nur der Besitz, sondern auch der kommerzielle sowie nicht-kommerzielle Anbau von Cannabis ist nach aktuellem Stand strafbar. Das wird langfristig auch so bleiben, denn die Ampelkoalition geht auf einen legalen Eigenanbau im Koalitionsvertrag nicht genauer ein. Da es jedoch Regelungen zur legalen, privaten Herstellung von Alkohol gibt und auch der heimische Anbau einer Tabakpflanze möglich ist, ist es fragwürdig, warum die Ampelkoalition nicht auch den Anbau von Marihuana-Pflanzen zum Eigenbedarf erlauben möchte.

Ampel-Koalition ohne legalen Eigenanbau
Ein legaler Eigenanbau ist laut Ampelkoalition bislang nicht geplant.

Statt Eigenanbau plant die Ampelkoalition ausschließlich eine kontrollierte Abgabe durch lizenzierte Geschäfte. Der Nachteil dabei ist, dass regelmäßig Konsumierende mit geringem Einkommen auf die Preise in lizenzierten Geschäften angewiesen sind. Der deutlich günstigere Eigenanbau wäre jedoch weiterhin strafbar und würde mit einer Kriminalisierung einhergehen. Daher bleibt langfristig abzuwarten, ob – analog zum bereits legalen und steuerfreien Anbau von Rauchtabak zum Eigenbedarf – nicht auch der Cannabis-Anbau in Deutschland legal werden wird.

Welche Coffeeshops gibt es in Deutschland?

Unklar ist bislang auch, wie die Ampelkoalition die Lizenzen zum Cannabis-Verkauf vergeben möchte. Dabei ist auch fraglich, in welchen Geschäften Cannabis offiziell verkauft werden darf. Wird es spezielle Coffeeshops in Deutschland geben? Oder kann man das Cannabis im Supermarkt, im Kiosk oder sogar bei Online-Händlern bestellen?

Kann man Cannabis in der Apotheke kaufen?

Auch Apotheken werden im Zusammenhang mit dem legalen Verkauf von Cannabis immer wieder genannt. Möglich ist, dass auch Apotheken zu den lizenzierten Fachgeschäften gehören werden und es Cannabis auch ohne Rezept in der Apotheke zu kaufen geben wird. Bislang sind Apotheken vor allen Dingen mit der Versorgung von medizinischem Cannabis in pharmazeutischer Arzneimittelqualität vertraut. So können beispielsweise Schmerzpatienten unter Vorlage eines entsprechenden Rezepts das Cannabis zur Schmerzlinderung in der Apotheke kaufen. Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland erlaubt. Ob Cannabis zu Genusszwecken ebenfalls in der Apotheke erhältlich sein wird, bleibt abzuwarten.

Was bedeutet die lizenzierte Cannabis-Abgabe?

Wer darf Cannabis verkaufen?

Laut Ampelkoalition soll die Abgabe von Cannabis durch lizenzierte Geschäfte erfolgen. Allerdings hat man noch nicht genauer konkretisiert, um welche Geschäfte es sich dabei handeln wird. Denkbar ist, dass Deutschland ähnlich wie in den Niederlanden den Betrieb so genannter Coffeeshops ermöglichen wird. Dort kann man das Marihuana für den Eigenbedarf nicht nur kaufen, sondern in Gemeinschaft auch konsumieren.

Problematisch an den Coffeeshops in den Niederlanden ist jedoch, dass der Einkauf des Cannabis jahrzehntelang auf illegalem Wege erfolgte, was wiederum Probleme wie organisierte Bandenkriminalität und die Entwicklung von Rotlichtmilieus mit sich brachte. Damit Cannabis in Deutschland sicher und reguliert verkauft werden kann, wäre auch eine staatliche Regulierung von Anbau und Einkauf unter Umständen sinnvoll.

  • Welche Geschäfte kommen für den Cannabis-Verkauf infrage?
  • Gibt es Cannabis auch in Apotheken zu kaufen?
  • Gibt es Coffeeshops in Deutschland?
  • Wer reguliert und kontrolliert die Cannabis-Abgabe?
  • Wie viel Cannabis darf man in einem lizenzierten Geschäft kaufen?
  • Gibt es eine maximale Abgabemenge für Cannabis?
  • Gibt es Möglichkeiten zum öffentlichen, gemeinschaftlichen Cannabis-Konsum?
  • Muss man sich als Cannabis-Konsumierender registrieren?
  • Wie wird der Jugendschutz beim Cannabis-Verkauf gewährleistet?
Cannabis-Geschäfte Legalisierung Deutschland
Gemäß Ampelkoalition soll das Cannabis in lizenzierten Geschäften verkauft werden dürfen. Unklar ist noch, welche Geschäfte das sein können.

Womöglich werden in den lizenzierten Cannabis-Geschäften in Deutschland nicht nur Blüten und Extrakte, sondern auch Zubehör für den Konsum und viele weitere Cannabis-Produkte erhältlich sein. Denkbar ist auch, dass man sich als Cannabis-Konsumierender registrieren muss und erst dann das legale Gras in einem Geschäft erwerben darf. Auch am Vorbild der „Cannabis-Apotheken“ (engl. cannabis dispensaries) in den US-Staaten könnte sich die deutsche Cannabis-Legalisierung orientieren. Inzwischen ist medizinisches Cannabis in fast allen US-Staaten legalisiert – viele der 50 Bundesstaaten haben sogar die vollständige Legalisierung eingeführt. So gibt es in kalifornischen Großstädten wie Los Angeles oder San Francisco einen regelrechten Cannabis-Boom, so dass man in den Lifestyle-Läden nicht nur Cannabis zum Rauchen, sondern auch Cannabis-Bonbons, Cannabis-Schokolade, Cannabis-Getränke uvm. erwerben oder sogar Dienstleistungen rund um den Cannabis-Konsum in Anspruch nehmen kann.

Cannabis-Verkauf in Deutschland

Der Verkauf von Cannabis gehört sicherlich nicht zu den klassischen Berufsfeldern – doch dank Ampelkoalition könnte sich das schon bald ändern. Die Rede ist von lizenzierten Geschäften, in denen Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken verkauft werden kann. Um welche Art von Geschäft es sich handeln wird und wer ein solches Geschäft öffnen kann, bleibt abzuwarten.

Wie kann man einen Coffeeshop eröffnen?

Da es noch keine konkreten Pläne zur Umsetzung der Cannabis-Legalisierung gibt, gibt es auch noch keine genaueren Infos darüber, wie man einen Coffeeshop in Deutschland eröffnen kann. Sollte der legale Cannabis-Verkauf in lizenzierten Coffeeshops stattfinden, werden wir rechtzeitig darüber informieren.

Cannabis-Lizenz: Was ist das und wie erhält man sie?

Auch zur Lizenz, um Cannabis legal verkaufen zu dürfen, gibt es zur Zeit keine konkreten Infos. Der Verkauf wäre sowohl in Apotheken oder Supermärkten, im spezialisierten Fachhandel oder sogar im Kiosk denkbar. Die Bedingungen und Voraussetzungen für den legalen Verkauf von Cannabis sind noch völlig ungeklärt. Sollte es neue Infos zur Cannabis-Lizenz  geben, werden wir an dieser Stelle darüber informieren.

Welche Folgen hat die Legalisierung?

Vor- und Nachteile der Legalisierung von Cannabis

Am Konsum von Cannabis, völlig unabhängig von der Form oder Häufigkeit des Konsums, scheiden sich die Geister. Früher galt Cannabis als gefährliche Einstiegsdroge. Doch seit vielen Jahren werden die Rufe nach legalem Gras in Deutschland immer lauter. Doch was sind überhaupt die Vor- und Nachteile einer regulierten Cannabis-Angabe?

Vorteile der Cannabis-Legalisierung

Die Ampelparteien versprechen sich von der Cannabis-Legalisierung wirtschaftliche Vorteile – etwa durch zusätzliche Steuereinnahmen oder Einsparungen bei der Strafverfolgung und Justiz. Eine Studie des Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) geht davon aus, dass die Cannabis-Legalisierung dem Staat jährlich bis zu 4,7 Milliarden Euro zusätzlich einbringen könnte. Außerdem würden etwa 27.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein regulierter Verkauf von Cannabis würde mit einer neuen Cannabis-Steuer einhergehen, die allein 1,8 Milliarden Euro einbringen könnte. Außerdem wäre mit Mehreinnahmen durch Umsatz- oder Gewerbesteuern sowie Sozialbeiträge und Lohnsteuern zu rechnen. Die zusätzlichen Mehreinnahmen für den Staatshaushalt und die erheblichen Einsparungen von Ressourcen bei Polizei, Gerichten, Staatsanwaltschaften oder Justizvollzug könnten nicht nur den Staatshaushalt entlasten, sondern auch bei Aufklärung, Suchtprävention und Suchthilfe sinnvoll weiterverwendet werden.

Wirtschaftliche Vorteile sind nicht die einzigen Gründe, warum die Ampel-Parteien eine Legalisierung für gut befinden. Auch Suchtprävention und Jugendschutz sind Gründe, warum der legale Verkauf von Cannabis an erwachsene Personen von Vorteil sein könnte. Indem man nämlich den Schwarzmarkt durch den legalen Cannabis-Verkauf austrocknet, verschwinden auch die Dealer, die Cannabis ohne Erlaubnis an Kinder und Jugendliche verkaufen – soviel zumindest in der Theorie. Ob eine kontrollierte Cannabis-Abgabe an Erwachsene wirklich verhindert, dass Straßendealer das Cannabis an Jugendliche weiterreichen, bleibt abzuwarten. Ohne entsprechende Prävention ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine Cannabis-Legalisierung zu einem erhöhten Missbrauch und Konsum durch Kinder oder Jugendliche führen könnte.

Neben wirtschaftlichen Vorteilen sprechen aber auch Gesundheit und Selbstbestimmungsrecht der Konsumentinnen und Konsumenten für eine Cannabis-Legalisierung. Denn nur durch eine regulierte Cannabis-Abgabe kann gewährleistet werden, dass das verkaufte Cannabis einen guten Qualitätsstandard erfüllt und ein entsprechender Verbraucherschutz gewährleistet werden kann. Streckmittel im Marihuana oder synthetische Cannabinoide können sich extrem gesundheitsschädlich auf den Konsumierenden auswirken. Mit einer kontrollierten Cannabis-Abgabe könnte die Risiken von Gesundheitsschäden minimiert werden.

Darüber hinaus darf man nicht außer Acht lassen, dass eine kontrollierte Cannabis-Abgabe nicht nur mit Vorteilen für Wirtschaft oder Gesundheit, sondern auch für das Selbstbestimmungsrecht des Konsumierenden einhergehen kann. Die meisten Cannabis-Konsumierenden gehen mittlerweile offen mit dem Thema um – das gelegentliche Rauchen eines Joints kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor. Viele Konsumierende sehen Cannabis als eine Art „gesunde“ und „sozialverträglichere“ Alternative zu Genussmitteln wie Alkohol. Da der Besitz, Kauf und Anbau von Cannabis selbst bei kleinsten Mengen illegal ist, werden viele Konsumierende unnötig kriminalisiert – mit weitreichenden Folgen im sozialen Leben und Umfeld.

Nachteile der Cannabis-Legalisierung

Natürlich gibt es auch Nachteile einer Cannabis-Legalisierung. Zwar ist das Suchtpotenzial von Cannabis geringer als bei vielen anderen Drogen, trotzdem kann der Cannabis-Konsum zu einer psychischem Abhängigkeit führen. Außerdem kann ein regelmäßiger Cannabis-Konsum das Konzentrationsvermögen beeinträchtigen oder die Lernfähigkeit einschränken. Cannabis-Konsum kann aber auch psychische Probleme wie Angst- und Panikgefühle und Schizophrenie verursachen. Aber auch eine Erkrankung durch Depressionen und Psychosen kann bei einem längerfristigem Cannabis-Konsum nicht ausgeschlossen werden.

Legalisierung Vor- und Nachteile
Eine Legalisierung hätte Vor- und Nachteile.

Allerdings treffen die genannten Nachteile nicht automatisch auch auf jeden Konsumierenden zu – egal ob nun regelmäßig oder nur ab und zu gekifft wird. Vielmehr können auch Alter, Geschlecht oder die seelische Verfassung des Konsumierenden eine Rolle dabei spielen, ob sich der Cannabis-Konsum auf die Gesundheit oder den Intellekt negativ auswirken kann. Viele Wissenschaftler und Studien gehen davon aus, dass Einschränkungen bei der Gedächtnisleistung, Konzentration und kognitiven Fähigkeit nur bei sehr jungen Konsumierenden auftreten können, seltener jedoch bei erwachsenen Konsumierenden.

Drugchecking: Was ist das und wo ist die Drogen-Prüfung möglich?

Die Ampelkoalition hat sich im Koalitionsvertrag nicht nur auf den legalen Verkauf von Cannabis in lizenzierten Geschäften an Erwachsene, sondern auch auf einen Ausbau des so genannten „Drugchecking“ geeinigt. Mit neuen Modellen zum Drugchecking und weiteren Maßnahmen der Schadensminimierung möchte man gewährleisten, dass Konsumierende illegal erworbene Drogen auf ihre chemische Zusammensetzung und gefährliche Inhaltsstoffe wie Streckmittel überprüfen lassen können. Doch das Drugchecking ist keine innovative Idee der Ampelkoalition – in vielen Nachbarländern gibt es schon heute verschiedene Anbieter und Möglichkeiten, um Drogen analysieren zu lassen.

Drugchecking: Anbieter und Preise

Unter dem so genannten Drugchecking (auch Drug-Checking) versteht man die chemische Analyse von illegal erworbenen Drogen und psychoaktiven Substanzen, um die Konsumierenden vor gefährlichen Stoffen und gesundheitsschädlichen Streckmitteln zu warnen. In der Regel geht das Drugchecking mit einer persönlichen Beratung und weiteren schadensmindernden, präventiven Angeboten einher. Außerdem kann das Drugchecking dabei helfen, das Verhalten des illegalen Drogenmarkts nachzuvollziehen. Werden neue, psychoaktive Substanzen konsumiert, kann das Drugchecking einer besseren Aufklärung und Vorsorge beitragen.

Drugchecking per Post: Kann man Drogen einfach verschicken?

In einigen Nachbarländern gibt es bereits Institutionen und Modellprojekte, die die chemische Analyse von psychoaktiven Substanzen und anderen Drogen anbieten. In Österreich wird das Drugchecking durch das Wiener Projekt „Checkit!“ nicht nur auf Events, sondern auch in Zusammenarbeit mit Apotheken vorgenommen. Die Proben müssen hierfür in aller Regel angemeldet und in Abgabeboxen in Apotheken abgegeben werden. Wichtig: Das Drug Checking sollte nicht nur ein kostenloses Angebot sein, sondern auch immer vertraulich, anonym und ohne rechtliche Konsequenzen erfolgen.

Ob man das Drugchecking in Deutschland nach Vorstellungen der Ampelkoalition eher privaten Anbieter oder staatlichen Institutionen überlässt, ist aktuell noch unklar. Unklar ist auch, ob man die illegal erworbenen Substanzen einfach per Post verschicken kann oder in speziellen Einrichtungen abgeben muss.