Der Internationale Impfpass (mehr dazu hier) ist leicht zu fälschen. Betrüger wittern deshalb ein äußerst lukratives Geschäft: Im Internet werden vermehrt gefälschte Impfpässe zum Kauf angeboten und auch die Nachfrage ist entsprechend hoch, schließlich soll die Corona-Impfung im Impfausweis für mehr Freiheiten sorgen.
Gefälschten Corona-Impfpass kaufen?
Laut Medienberichten werden über Nachrichtendienste wie Telegram sowie im Darknet vermehrt gefälschte Impfpässe mit einem Eintrag der COVID-19-Impfung zum Kauf angeboten. Die angebotenen Impfpässe werden dabei mitsamt Fotos, Stempel, Unterschriften und entsprechenden Chargen-Aufklebern zur Corona-Impfung beworben. Die Stempel sollen dabei insbesondere aus deutschen Impfzentren stammen. Aktuell erfolgt die Bestätigung über eine Standard-Impfung oder die COVID-19-Impfung entweder mittels Eintrag im Impfpass oder mit Hilfe einer bundeseinheitlichen Ersatzbescheinigung.
Weil der Internationale Impfpass allerdings leicht zu fälschen und entsprechend anfällig für Betrug ist, sind gefälschte Impfpässe vom Original kaum zu unterscheiden. Auch deshalb werden die Forderungen nach einem fälschungssicheren Impfpass oder gar digitalen Impfpass immer lauter. Eindeutig fälschungssichere Sicherheitsmerkmale gibt es beim klassischen Impfpass, den man als gelbes Impfbuch günstig online kaufen oder beim Hausarzt des Vertrauens besorgen kann, aktuell nicht. Selbiges gilt offensichtlich auch für die Stempel, die durch die Impfzentren vergeben werden. Der Abgleich durch einen Urkundenprüfer gestaltet sich daher schwierig. Auch Beamte, die beispielsweise an den Landesgrenzen Kontrollen durchführen, können die gefälschten Impfbücher nur schwer von echten unterscheiden. Problematisch ist die Kontrolle über die Fake–Corona-Impfung auch deshalb, weil die Daten über Impfungen zwar an die zuständigen Gesundheitsämter übermittelt, aus Datenschutzgründen (richtigerweise) jedoch nicht durch Freizeit-Institutionen wie Kinos, Restaurants oder Flughäfen überprüft bzw. mit dem vorgezeigten Impfbuch abgeglichen werden können.
Herstellung, Verkauf und Nutzung eines Fake-Impfpasses ist strafbar
Natürlich ist die Herstellung, der Verkauf oder die Nutzung eines gefälschten Impfpasses strafbar. Bereits der Erwerb eines solchen Fake-Impfpasses ist Betrug und dürfte insofern mit strafrechtlichen Ermittlungen einhergehen. Wer sich mittels eines gefälschten Impfpasses entsprechenden Zugang zu Kinoveranstaltungen oder zu einem Restaurantbesuch verschafft, könnte sich unter Umständen auch der Körperverletzung schuldig machen.
Achtung: Original-Impfpass nicht in sozialen Netzwerken posten!
Kriminelle greifen bei der Herstellung eines geimpften Impfpasses vor allen Dingen auf solche Daten zurück, die in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. gepostet werden. Hierzu zählen insbesondere die Chargen-Nummer des Impfpasses, die Unterschriften der behandelnden Ärztinnen und Ärzte oder die jeweiligen Anschriften der Impfzentren. Auch wenn die persönliche Freude über eine erfolgte Corona-Impfung und das Mitteilungsbedürfnis mit dem Familien- und Bekanntenkreis entsprechend hoch ist, sollte man auf das Teilen von privaten Fotos eines Impfausweises bzw. Impf-Eintrags in sozialen Netzwerken bestenfalls verzichten oder die entsprechenden Informationen unbedingt unkenntlich machen. Impfeinträge sind hochsensible Daten, die kriminellen Datendieben Tür und Tor für den gewerbsmäßigen Missbrauch öffnen und deshalb in sozialen Netzwerken nichts verloren haben. Außerdem sollte man illegale Angebote über gefälschte Impfausweise unbedingt der Polizei sowie dem Betreiber des jeweiligen Netzwerkes melden.
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