Der mutmaßliche Tod von Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin

Flugzeugabsturz in der Region Twer nördlich der Hauptstadt

Am Mittwoch bzw. 23. August 2023 stürzte ein Embraer Legacy 600 Business- bzw. Privatjet, der von Moskau nach St. Petersburg unterwegs war, in der Region Twer nördlich von Moskau ab. Alle zehn Menschen an Bord, einschließlich drei Besatzungsmitglieder, kamen ums Leben. Unter den Opfern befand sich mutmaßlich auch Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, der Chef der Wagner-Söldnergruppe und einst enger Vertrauter von Präsident Putin. Der Absturz lenkte sofort den Verdacht auf Putin, da Prigoschin zuvor einen Aufstand gegen das russische Militär angeführt hatte.

Der Flug und Absturz des Embraer Legacy 600

Details zum Flugverlauf

Der innerrussische Flug des Embraer EMB-135BJ Legacy 600 startete laut dem Flugzeug-Trackingdienst Flightradar24 um 17:59 Uhr Ortszeit am Flughafen Moskau-Scheremetjewo mit dem Ziel Flughafen Sankt Petersburg. Die Aufzeichnung endete um 18:11 Uhr Ortszeit und die gesamte Flugzeit betrug 12 Minuten.

Aus bisher unbekannten Gründen stürzte das Flugzeug im Bereich des Ortes Kuschenkino, Oblast Twer, bei einer Fluggeschwindigkeit von 513 kn (950 km/h) und aus einer Höhe von 28.000 ft (8.534 m) ab, ohne dass zuvor ein Notruf abgesetzt worden war. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Flugobjekt trudelnd und qualmend in Richtung Erde stürzt. Noch am selben Tag wurden nach Angaben von Interfax zehn Leichen von der Absturzstelle geborgen. Identifiziert wurden sie noch nicht.

Details zu Passagieren und Besatzung

Die russische Föderale Agentur für Lufttransport (Rosawiazija) veröffentlichte noch am Abend des Absturzes die Passagier- und Besatzungsliste des Flugzeugs. An Bord der Maschine befanden sich sieben männliche Passagiere sowie eine dreiköpfige Besatzung. Zu den Passagieren gehörten Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, Dmitri Utkin, Waleri Tschkalow (Leiter von Wagners Logistik), Alexander Totmin und Jewgeni Makarjan (Leibwächter Prigoschins), Sergei Propustin und Nikolai Matusejew (Wagner-Veteranen und Offiziere). Die Besatzung bestand aus Alexei Lewschin (Kommandant), Rustam Karimow (Kopilot) und Kristina Raspopowa (Flugbegleiterin).

Details zum Flugzeug

Bei der betroffenen Maschine handelte es sich um ein im Jahr 2007 gebautes Geschäftsreiseflugzeug des Typs Embraer EMB-135BJ Legacy 600. Die Maschine hatte mehrere Besitzerwechsel und war zuletzt bei der Firma MNT-Aero zugelassen. Das zweistrahlige Geschäftsreiseflugzeug war mit zwei Mantelstromtriebwerken des Typs Rolls-Royce AN AE3007A1P ausgerüstet. Es handelt sich um den ersten Zwischenfall mit Todesopfern an Bord einer Maschine der Embraer-ERJ-Familie.

Eigentümerschaft des Flugzeugs und möglicher Abschuss

Das Flugzeug soll im Privatbesitz von Wagner-Gruppenführer Prigoschin gewesen sein, obwohl einige russische Medien die Eigentümerschaft durch MNT-Aero LLC, ein Unternehmen für Geschäftstransporte und Geschäftsreisen, behaupten. Ein mit der Wagner-Gruppe verbundener Telegram-Kanal namens „Grey Zone“ berichtete, dass der Jet von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurde. Die Nähe des Absturzortes zur Residenz von Putin in Valdai, die vier Divisionen von S-300-Raketensystemen beherbergte, sowie die nahegelegenen Luftwaffenstützpunkte Khotilovo und Migalovo, die „Pantsir“-Systeme beherbergten, sprechen für die Möglichkeit eines Abschusses.

Prigoschins Rolle in Russlands Politik und Militär

Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin spielte eine Schlüsselrolle in Russlands Krieg in der Ukraine. Er half bei der Gründung der Wagner-Gruppe zu Beginn des Ukraine-Russland-Konflikts auf der Krim-Halbinsel um 2014. Seine Truppen führten einige der heftigsten Kämpfe in den letzten 18 Monaten. Nach einem gescheiterten Aufstand gegen das russische Militär schloss Prigoschin angeblich einen Deal mit Präsident Putin, bei dem er nicht strafrechtlich verfolgt und nach Belarus umgesiedelt wurde.

Reaktionen

Inländische Reaktionen

Einen Bericht über inländische Reaktionen auf den Flugzeugabsturz gibt es von BBC.com. Dort heißt es:

[…] heute, als die Nachricht bekannt wurde, dass Jewgeni Prigoschins Flugzeug vom Himmel gefallen war und in der Region Twer in Russland in einem Feuerball abgestürzt war, waren die meisten Menschen alles andere als schockiert. Tatsächlich waren die meisten Russen wahrscheinlich überrascht, dass es nicht schon früher passiert war. In Russland wurde seit Wochen darüber spekuliert, welches Schicksal Jewgeni Prigoschin erwarten würde. Genau vor zwei Monaten startete der Wagner-Chef seinen kurzen Aufstand.

Seine Söldner besetzten eine große russische Stadt und marschierten sogar auf Moskau zu. Nachdem der Aufstand abgeblasen wurde, dachten viele, dass Prigoschins Tage gezählt waren. Schließlich war der Aufstand eine erhebliche Demütigung für den Kreml, und Präsident Putin ist nicht der Typ, der vergibt und vergisst. Etwa eine Stunde nach dem Absturz gab die russische Bundesluftfahrtbehörde Rosawiazija eine Erklärung heraus, in der bestätigt wurde, dass Jewgeni Prigoschins Name auf der Passagierliste stand. Das ist ungewöhnlich schnell für Rosawiazija: Die Behörde reagiert normalerweise viel langsamer auf solche Vorfälle. Das hat hier die Aufmerksamkeit erregt.

Das russische Staatsfernsehen hält die Berichterstattung über den Vorfall auf ein Minimum und zitiert Regierungsbeamte ohne Kommentar. In seiner Hauptabendnachrichtensendung widmete der vom Kreml kontrollierte Sender Channel One der Geschichte nur 30 Sekunden. Es ist in Russland allgemein bekannt, dass die staatlichen Fernsehsender oft warten, bis sie offizielle Anweisungen zum Ton der Berichterstattung erhalten.

Was die Wagner-Gruppe selbst betrifft, so haben mit den Söldnern verbundene Telegram-Kanäle behauptet, dass Prigoschin „von Verrätern Russlands getötet wurde“. Im Wagner-Hauptquartier in St. Petersburg ist ein provisorischer Schrein entstanden. Bilder in den russischen Medien zeigen Menschen, die Blumen und Kerzen zum Wagner-Zentrum bringen. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun darauf, was an Bord des Fluges passiert ist. Laut russischen Medien untersuchen die Ermittler eine Reihe möglicher Ursachen, einschließlich „externer Handlungen“.

Die politische Analystin Tatiana Stanovaya kommentierte den Vorfall und sagte, dass die Ursache des Flugzeugabsturzes nicht wichtig sei – wichtiger sei die Botschaft, die er an andere potenzielle Meuterer sendet: „Jeder wird dies als Akt der Vergeltung und Vergeltung sehen… Aus Putins Sicht sowie aus der Sicht vieler Sicherheits- und Militärbeamter sollte Prigoschins Tod als Lehre dienen.“

Quelle: https://www.bbc.com/news/world-europe-66601412

Internationale Reaktionen und Spekulationen

Internationale Reaktionen kamen von den USA, der Ukraine, Estland, Polen und Frankreich. Das National Resistance Center of Ukraine berichtete, dass Konvois von Wagner-Personal und Fahrzeugen dabei beobachtet wurden, wie sie ihre Stützpunkte in Belarus verließen und sich in Richtung der russischen Grenze bewegten. US-Präsident Joe Biden wurde über die Situation informiert und der US-Außenminister kommentierte die Entwicklung. Die US-Regierung verfolgt die Situation genau und äußert sich zu den möglichen Auswirkungen.

Experten spekulieren über die Umstände des Absturzes und die möglichen Auswirkungen. Der Absturz ereignete sich zudem in einem Zeitraum, der besondere Aufmerksamkeit erregt, da russische Medien zuvor berichtet hatten, dass ein Top-General, der mit Prigoschin in Verbindung stand, von seinem Posten als Kommandeur der russischen Luftwaffe entlassen wurde. Diese Entlassung könnte Teil eines größeren Kontextes sein, der im Zusammenhang mit dem Absturz weiter untersucht wird.

Zusammenfassung

Der mutmaßliche Tod von Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin in einem Flugzeugabsturz in der Region Twer nördlich der Hauptstadt hat sowohl in Russland als auch international Aufmerksamkeit erregt. Prigoschin, der Chef der Wagner-Söldnergruppe, war eine prominente Figur in Russlands politischem und militärischem Geschehen. Der Absturz und sein mutmaßlicher Tod werfen viele Fragen auf und führen zu Spekulationen über die Umstände und möglichen Auswirkungen.

FAQs zum mutmaßlichen Tod von Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin

Was ist am 23. August 2023 passiert?

Am 23. August 2023 stürzte ein Embraer Legacy 600 Business-Jet ab. Alle zehn Menschen an Bord kamen ums Leben. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wer waren die Passagiere und die Besatzung?

An Bord befanden sich sieben männliche Passagiere und eine dreiköpfige Besatzung. Die vollständige Liste finden Sie hier.

Was waren die Details zum Flugzeug?

Das Flugzeug war ein Geschäftsreiseflugzeug des Typs Embraer EMB-135BJ Legacy 600. Mehr Details hier.

Wer besaß das Flugzeug?

Das Flugzeug soll im Privatbesitz von Wagner-Gruppenführer Prigoschin gewesen sein. Weitere Informationen hier.

Gibt es Spekulationen über einen möglichen Abschuss?

Ja, es gibt Berichte über einen möglichen Abschuss. Mehr Informationen hier.

Wer war Jewgeni Prigoschin?

Jewgeni Prigoschin war der Chef der Wagner-Söldnergruppe. Mehr Informationen hier.

Wie hat Russland auf den Absturz reagiert?

Die russische Reaktion war gemischt. Weitere Informationen hier.

Gab es internationale Reaktionen?

Ja, es gab internationale Reaktionen. Mehr Informationen hier.

Was sind die möglichen Auswirkungen des Absturzes?

Der Absturz hat Aufmerksamkeit erregt und führt zu Spekulationen. Mehr Informationen hier.

Wo kann ich mehr über den Vorfall erfahren?

Weitere Details und aktuelle Informationen finden Sie auf der Novulux-Website.