Stürzt der 3D Drucker ab beim Auswahl der Datei von der SD-Karte? Speziell zum Beispiel der Anycubic i3 Mega oder i3 Mega S / Anycubic Mega Pro?
Das Problem
Will man den 3D-Drucker offline betreiben und die Druckdatei (gcode) aus dem Slicer wie dem Progamm Cura von Ultimaker mittels SD-Karte direkt im 3D-Drucker öffenen und laden, passiert folgendes:
Nach der Auswahl des Menüs „Print“ oder „Drucken“ friert das TFT Display ein und der Drucker stützt ab bzw. hängt sich auf. Dies deutet eigentlich erst einmal auf eine defekte Speicherkarte hin und Windows zeigt bei der Speicherkarte anschließend nicht selten an „Die Speicherkarte muß repariert werden“. Doch dies nützt nichts, denn das Problem hat eine andere Ursache!
Die Ursache des Problems
Der 3D-Drucker sowie die Software / Firmware wurde wie üblich in China produziert. Leider wurden dabei nicht die Sonderzeichen / Zeichensätze anderer Nationalitäten berücksichtigt. Dies hat fatale Folgen.
Das 3D CAD Programm Fusion360 von AutoCAD zum Beispiel vergibt beim Export der 3D Daten in eine Druckerdatei im STL-Format in der Regel die Standardnamen „Körper1“, „Körper2“ usw. – wenn die deutschen Spracheinstellungen verwendet werden.
Die Dateinamen enthalten also standardmäßig Sonderzeichen (in diesem Falle Umlaute – den Umlaut „Ö“). Das Slicer-Programm CURA von Ultimaker kann damit auch problemlos umgehen. Die anschließend generierte Druckdatein im gcode-Format enthält somit weiterhin die Sonderzeichen / Umlaute.
Speichert man diese nun aber auf dem Wechseldatenträger (der SD-Karte) ab und schiebt diese in den 3D Drucker so hängt sich dieser auf, sobald auf die Speicherkarte zugegriffen werden soll (über das Print-Menü und die Dateiauswahl). Das Display / der Bildschirm friert ein und der Drucker hängt sich auf – es hilft nur noch ein Neustart.
Zu erkennen ist dieses Problem / dieser Bug auch daran, daß das auf dem Bildschidschirm angezeigte Dateimenü genau dort endet, wo als nächstes ein Sonderzeichen im Dateinamen erscheinen würde.
Betroffen davon sind sehr viele 3D-Drucker – in jedem Falle aber die folgenden Modelle:
- Anycubic i3 Mega – 3D Drucker
- Anycubic i3 Mega S – 3D Drucker
- Anycubic i3 Mega Pro / i3 Mega S Pro
Die Lösung des Problems
Die Speicherkarte muß vor dem Gebrauch im 3D-Drucker von allen Sonderzeichen bereinigt werden. Die Dateinamen sollten ausschließlich die alphanumerischen Zeichen a-z, A-Z, 0-9 sowie „-“ oder „_“ enthalten.
Dem Dateinamen „Körper1 Quader.gcode“ sollte man zum Beispiel umbenennen in den Dateinamen „koerper1_quader.gcode“.
Anschließend kann die SD-Karte problemlos im 3D Drucker verwendet werden und der Druck gestartet werden.
Dieses Problem liegt nicht wie oft vermutet an einer defekten Speicherkarte und kann so einfach und schnell behoben werden bzw.. das Problem vermieden werden.