Solaranlagen erfreuen sich innerhalb der letzten Jahre einer steigenden Beliebtheit. Nicht nur, dass der aktuelle Zeitgeist und der Druck der Öffentlichkeit aufgrund der Klimakrise immer mehr in Richtung erneuerbare Energien drängen, auch kann durch die eigene Energieversorgung innerhalb der eigenen vier Wände bares Geld gespart werden. Es gibt diverse Möglichkeiten für Privatanwender, wie Solaranlagen auf dem hauseigenen Balkon genutzt und für die eigene Stromerzeugung genutzt werden können.
Diese haben wir in den folgenden Zeilen einmal vorgestellt.
Balkonkraftwerke: Solarmodule für den eigenen Balkon
Diese Art der mobilen Solaranlagen wird auch als „Balkonkraftwerk“ bezeichnet, da sie im Regelfall ganz einfach auf den hauseigenen Balkon bzw. auf eine große Dachterrasse neben Liegestuhl, Grill und eigenem Pool gestellt, oder über das entsprechende Geländer gehängt werden können. Anschließend werden die Module wie ein herkömmliches Elektrogerät auch, über einen Schuko-Stecker bzw. einen VDE-konformen Energiestecker an das Netz angeschlossen und können dann auch schon entsprechend Strom erzeugen. Umgangssprachlich wird ein Balkonkraftwerk auch „Mini Photovoltaikanlage“ oder „Mobile Photovoltaikanlage“ genannt.
Die vergleichsweise simple Installation ist ein klarer Pluspunkt. Voraussetzung ist allerdings auch, dass ein Standort gefunden wird, an dem eine entsprechende Sonneneinstrahlung den ganzen Tag über gewährleistet werden kann. Es gilt also, Schattenwurf bestmöglich zu vermeiden.
Auf was sollte bei Balkonkraftwerken geachtet werden?
Wichtig ist natürlich, dass die Balkonkraftwerke über eine entsprechende Leistung verfügen, so dass sich die Anschaffung auch lohnt. Je nachdem, wie groß die Solarpanels sind und wie viel Platz auf dem Balkon zur Verfügung steht, eignen sich verschiedenste Modelle. Die gängigsten davon haben eine Leistung zwischen 200 – 400 Watt.
Ebenso ist wichtig, dass die Solarmodule für den Balkon über einen integrierten Wechselrichter verfügen, so dass die erzeugte Energie in Gleichstrom, direkt in Wechselstrom umgewandelt werden kann und damit dem eigenen Stromnetz direkt zur Verfügung steht.
Wichtig wäre ebenso ein entsprechend hoher Umwandlungsgrad, so dass die Sonnenenergie ideal genutzt werden kann. Auch ein Spritzwasserschutz nach IP65 ist ein absolutes Muss, um das Balkonkraftwerk vor Wind und Wetter zu schützen.
Was den Betrieb des Balkonkraftwerks angeht, dürfen nicht mehrere Anlagen gleichzeitig über eine Mehrfachsteckdose an einer normalen Haushaltssteckdose angeschlossen werden. Das würde eine Überlastung des Stromnetzes und damit eine Abschaltung, schlimmstenfalls sogar einen Brand verursachen.
Wie viel Strom kann mit einem Balkonkraftwerk produziert werden?
Das Wichtigste zuerst: Ein Balkonkraftwerk ersetzt nicht die vollständige Stromproduktion eines Haushalts. Damit kann sich also nicht komplett kostenlos selbstversorgt werden. Dennoch sind die „Mini Photovoltaikanlagen“ lohnenswert. Geht man beispielsweise von einer 300 Watt Photovoltaik-Anlage an einem sonnigen Platz in Süddeutschland steht, können damit jährlich ungefähr 300 kWh erzeugt werden.
Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich 2.500 – 3.500 Kilowattstunden, so dass das Balkonkraftwerk zwar längst nicht alle Kosten decken kann, jedoch merklich zur Senkung des Grundverbrauchs beisteuern kann. Das sind Kosten von rund 50 – 150€ im Jahr, die dadurch gespart werden können.
Balkonkraftwerk betreiben: Was wird dazu benötigt?
Um ein solches mobiles Solarmodul zu betreiben, sind ein paar Voraussetzungen notwendig, die erfüllt werden müssen. Andernfalls könnte sich das Balkonkraftwerk nicht rechnen und auch technisch wäre ein Anschluss an das Stromnetz nicht möglich.
Die wichtigsten Kriterien für den Betrieb eines Balkonkraftwerks sind:
- Geeigneter Platz auf dem Balkon oder auf einer Dachterrasse
- Bestmögliche Sonneneinstrahlung, idealerweise ohne Schattenwurf
- Genügend Platz für mindestens ein Modul
- Geeignetes Balkonkraftwerk nach VDE-Norm 0100-551, mindestens 200 Watt sinnvoll
- Zähler mit Rücklaufsperre notwendig (Vor Einbau sollte geprüft werden, ob ein Zählerwechsel notwendig ist)
Müssen Balkonkraftwerke angemeldet werden?
Ja. Wer sich für ein Balkonkraftwerk, bzw. entsprechende mobile Solarmodule oder Mini-Photovoltaikanlagen entscheidet, muss diese bei dem Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur anmelden. Dies kann man entweder selbst oder von einem Elektroinstallateur vornehmen lassen.
Wichtig ist, dass das Balkonkraftwerk nach VDE-Norm 0100-551 zugelassen ist und eine entsprechende Sicherheit des Geräts garantiert werden kann. Maximal dürfen Balkonkraftwerke eine Einspeiseleistung von 600 Watt verfügen. Dabei wäre es auch möglich, zwei Solarmodule mit jeweils 300 Watt zu betreiben.