FFP-Schutzklassen: Wie finde ich die richtige Atemschutzmaske?

Eine Atemschutzmaske dient dem Schutz der Trägerin und des Trägers vor Atemgiften. Dabei werden Atemschutzmasken nicht nur in Halbmasken, sondern auch in Vollmasken und Viertelmasken unterteilt. Außerdem gibt es die FFP-Masken und so genannten Atemschutzfilter sowie Mund-Nasen-Schutzmasken. Insbesondere in Gesundheitskrisen durch Viren wie den Corona-Viren (SARS-CoV-2) bzw. der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) sowie den Influenza-Viren können FFP-Masken schützen. Doch welche FFP-Maske sollte ich wählen und welche FFP-Schutzklasse bietet welchen Schutz? Wir klären über die FFP-Schutzklassen und deren Schutzwirkung auf.


FFP-Schutzklassen: Wie finde ich die richtige Atemschutzmaske?

Viren wie die so genannten Corona- oder Influenza-Viren sowie Aerosole und Feinstaub-Partikel gehören zu den tückischsten Gesundheitsbedrohungen und Gesundheitsrisiken unserer modernen Welt. Partikel aus der Umwelt können eine radioaktive oder krebserregende Wirkung mit sich bringen und das Atemsystem des menschlichen Körpers langfristig schädigen und zu schweren Erkrankungen führen.

FFP2 Atemschutzmaske
FFP2-Atemschutzmaske.

Abhilfe und Schutz können partikelfiltrierende Halbmasken bieten, die in den drei Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3 klassifiziert werden. Partikelfiltrierende Halbmasken werden auch als Feinstaubmasken, Staubmasken oder Atemschutzmasken bezeichnet und schützen vorrangig vor dem Einatmen von Partikeln und Aerosolen. FFP ist die englische Abkürzung für filtering face piece. In der Regel handelt es sich bei Atemschutzmasken mit FFP-Klassifikation um Einwegmasken, die nach ihrer Verwendung entsorgt werden. Die FFP-Schutzklassen werden in Abhängigkeit ihres Einsatzbereichs und Anwendungsbereichs unterteilt. Die Arbeitsbedingungen und Umgebungsbedingungen sind daher ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Atemschutzmaske.

FFP-Schutzklasse FFP1

Atemschutzmasken der FFP-Schutzklasse FFP1 bieten den einfachsten Schutz. Sie bieten keinen Schutz gegenüber giftigen oder fibrogenen Aerosolen und Stäuben, sondern lediglich gegenüber ungiftigen Aerosolen und Stäuben. Das Einatmen von Partikeln kann trotz FFP1-Schutzmaske zu einer Reizung der Atemwege oder einer Geruchsbelastung führen. FFP1-Schutzmasken können mindestens 80% aller in der Atemluft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,6 μm filtern. FFP1-Schutzmasken sind für eine 4-fache Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes zugelassen. FFP1-Schutzmasken werden beispielsweise von Handwerkern, Landwirten oder Reinigungskräften eingesetzt.

FFP-Schutzklasse FFP2

Atemschutzmasken der FFP-Schutzklasse FFP2 bieten den mittleren Schutz. Sie bieten Schutz gegenüber krebserregenden und erbgutverändernden Stoffen, Rauch und Stäuben – egal ob fest oder flüssig. Daher ist man auch gegenüber mindergiftigen Stäuben und Aerosolen wie Betonstaub, Natrium, Silikon bzw. Kunststoffe, Lacke oder Holz gewappnet. FFP2-Schutzmasken können mindestens 95% aller in der Atemluft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,6 μm filtern. FFP2-Schutzmasken sind für eine 10-fache Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes zugelassen.

FFP-Schutzklasse FFP3

Atemschutzmasken der FFP-Schutzklasse FFP3 bieten den besten Schutz unter den einfachen Atemschutzmasken. Sie bieten Schutz gegenüber giftigen und gesundheitsschädlichen Stäuben sowie Rauch und Aerosolen. Bei Kontakt und Umgang mit krebserregenden und radioaktiven Stoffen ist die Nutzung einer FFP3-Atemschutzmaske zu empfehlen. Zugleich schützen FFP3-Atemschutzmasken aber auch gegenüber Tröpfchenaerosolen und Enzymen sowie Mikroorganismen und Krankheitserregern wie Bakterien, Pilzen, Sporen sowie Viren. FFP3-Schutzmasken können mindestens 99% aller in der Atemluft befindlichen Partikel mit einer Größe von 0,6 μm filtern. FFP3-Schutzmasken sind für eine 30-fache Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes zugelassen.

Corona-Virus: Welche Atemschutzmaske ist empfehlenswert?

Beim Umgang mit Corona-Viren bzw. Corona-Infizierten empfiehlt das Robert Koch-Institut für Pflegepersonal und medizinisches Personal bereits Atemschutzmasken ab FFP2-Schutzklasse. Wer sich gegenüber Corona-Viren und anderen ansteckenden Viren in der Umgebung schützen möchte, sollte daher eine FFP2- oder besser FFP3-Schutzmaske wählen. Eine Garantie für einen 100-prozentigen Corona-Virus-Schutz kann natürlich kein Mund-Nasen-Schutz und auch keine Atemschutzmaske gewährleisten.

Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder FFP-Masken?

Beachten sollte man, dass ein reiner Mundschutz, also die klassische OP-Maske oder chirurgische Maske, nicht gegenüber dem Corona-Virus schützt. Diese Art von Masken erfreuen sich insbesondere während der Corona-Gesundheitskrise großer Beliebtheit.

Mund-Nasen-Schutz (MNS)
Chirurgische Masken und auch selbstgenähte Masken sind daher nur zum Fremdschutz, nicht jedoch zum Eigenschutz geeignet.

Ein Mundschutz verhindert jedoch lediglich, dass das Virus weiter verbreitet wird. So bewirkt ein einfacher Mund- und Nasenschutz letztlich nur, dass Erreger und Viren, die von einem Infizierten ausgeatmet bzw. beim Husten oder Niesen abgegeben werden, reduziert werden. Speicheltröpfchen des Maskenträgers werden daher nicht an die Umgebung abgeben. Ein Mundschutz ist deshalb nur für die Verbreitung sinnvoll, schützt jedoch nicht direkt gegen das Corona-Virus. Chirurgische Masken und auch selbstgenähte Masken sind daher nur zum Fremdschutz, nicht jedoch zum Eigenschutz geeignet. Wer einen direkten Infektionsschutz gegen das Corona-Virus sucht, sollte statt Mundschutz eine Atemschutzmaske mit FFP-Schutzklasse 2 oder FFP-Schutzklasse 3 kaufen. Wichtig auch: Mundschutzmasken bieten immerhin den Vorteil, dass Mund und Nase vor Berührungen durch kontaminierte Hände geschützt werden. Das wiederum sorgt für eine geringere Gefahr, durch Schmierinfektion infiziert zu werden.

Atemschutzmaske gegen Corona-Virus
Wer einen direkten Infektionsschutz gegen das Corona-Virus sucht, sollte statt Mundschutz eine Atemschutzmaske mit FFP-Schutzklasse 2 oder FFP-Schutzklasse 3 kaufen.

Letztlich darf man dennoch nicht vergessen, dass eine so genannte chirurgische Gesichtsmaske eigentlich nicht zum Schutz gegenüber Viren konzipiert ist, sondern – wie der Name schon sagt – lediglich davor schützen soll, dass unter Umständen infektiöse Tröpfchen des Chirurgen oder Operationshelfers aus dem Atmungsapparat in das Operationsgebiet gelangen. Unabhängig von Mundschutz oder Atemschutzmaske ist es immer wichtig, dass sich sowohl Mundschutz- als auch Atemschutz-Maske möglichst eng an die Konturen des Gesichts anpassen und dabei tunlichst eng anliegen. Eine Atemschutzmaske sollte das Gesicht weitestgehend bedecken. Idealerweise wählt man eine hochwertigere Maske, die über einen Metalldraht als Nasenbügel enthält, damit sich die Maske an die Nasenpartie anpassen kann. Sobald der Mundschutz durch die Atemluft durchfeuchtet ist, ist ein Wechsel des Mundschutzes zu empfehlen.

Verwendung einer Schutzbrille und Einhalten der Hygiene

Beachtenswert ist auch, dass das Corona-Virus durch infektiöse Tröpfchen bzw. Tröpfchen-Infektion sowie Schmierinfektion übertragen wird und Viren oder Erreger nicht nur durch Mund und Nase, sondern auch durch die Augen übertragen werden können.

Corona-Virus mit Händewaschen bekämpfen
Hygiene ist das A und O in Zeiten von Gesundheitskrisen.

Zusätzlich zum Tragen eines Mundschutzes oder einer Atemschutzmaske ist beim Umgang mit dem Corona-Virus daher auch die Verwendung einer Schutzbrille zu empfehlen. Da Corona-Viren durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden, bieten immer noch eine gute und ausführliche Handhygiene, das Händewaschen mit warmem Wasser und Seife, das Desinfizieren der Hände, das Einhalten von Nies- und Hust-Etikette sowie der Abstand zu infizierten Personen (Kontaktminimierung und Distanzierung) den bestmöglichen Schutz gegenüber dem Corona-Virus – sowohl im Sinne eines Fremd- als auch Eigenschutzes.

Noch mehr Schutz als mit FFP-Schutzmasken

Beim Umgang mit besonders gefährlichen Gasen und Dämpfen wie Chlor, Ammoniak oder Schwefeldioxid sollte eine bessere Atemschutzmaske, etwa eine wiederverwendbare Halbmaske oder Vollmaske mit Steck- oder Schraubfilter, einer einfachen FFP-Schutzmaske vorgezogen werden. Eine umfassendere Schutzausrüstung kann auch dann notwendig sein, wenn mit besonders gefährlichen Stoffen umgegangen wird oder sich die Einsatzbedingungen am Arbeitsort und Einsatzort jederzeit ändern können.