Ist die Rede vom autonomen Fahren, ist meistens ein Auto gemeint, welches ohne menschlichen Fahrer auf der Straße fahren kann. Beim autonomen Fahren kommt stattdessen ein Autopilot zum Einsatz, der das Fahrzeug selbstständig steuern und durch den Verkehr manövrieren kann. Der Autopilot kann während des Fahrens selbstständig Entscheidungen treffen und auf verschiedene Ereignisse aktiv reagieren. Bis Autos allerdings komplett alleine fahren können, wird es noch einige Jahre dauern. Doch schon jetzt bieten viele Hersteller erste Fahrzeugmodelle an, welche mit autonomen Fahrfunktionen ausgestattet sind. Wir klären in aller Kürze über die wichtigsten Definitionen und Grundbegriffe rund um das autonome Fahren auf und gehen dabei insbesondere auf die Automatisierungsgrade bzw. die verschiedenen Stufen und Levels beim autonomen Fahren ein.
Autonomes Fahren mit Level 3: Definition und Gesetze
Autonomes und vernetztes Fahren ist eines der großen Zukunftsthemen – vor allen Dingen deutsche Autohersteller sollen eine Führungsrolle beim autonomen Fahren einnehmen. Damit selbstständig fahrende Autos von den Automobilherstellern entwickelt und im Rahmen des Straßenverkehrs zugelassen und sicher benutzt werden können, hat der Gesetzgeber in den vergangenen Jahren einige gesetzliche Grundlagen rund um das autonome Fahren geschaffen. Damit man autonome Fahrfunktionen besser einordnen und autonomes Fahrzeuge besser klassifizieren kann, unterscheidet man beim autonomen Fahren verschiedene Automatisierungsgrade. Autonome Fahrfunktionen werden demnach in die Level 0 bis Level 5 eingeteilt. Zudem wird zwischen assistierten, automatisierten und autonomen Fahrmodi und Fahrfunktionen unterschieden.
- Level 0 bedeutet, dass der Fahrer das Fahrzeug selbst fährt und insofern in Eigenregie lenkt, beschleunigt oder bremst.
- Level 1 ist auch ein assistierter Modus, bei dem verschiedene Assistenzsysteme wie Abstandsregeltempomat den Fahrer bei der Fahrzeugbedienung unterstützen. Es handelt sich daher um ein assistiertes Fahren.
- Level 2 ist ebenfalls ein assistierter Modus. Allerdings sind Fahrfunktionen teilautomatisiert und Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent oder Stauassistent unterstützen den Fahrer. Auch automatische Einparksysteme oder ein automatisches Beschleunigen und Abbremsen zählen unter den Automatisierungsgrad Level 2.
- Level 3 ist ein automatisierter Modus. Der Fahrer muss Assistenzsysteme oder Autopilot nicht dauerhaft überwachen – daher ist mit Level 3 bereits das hochautomatisierte Fahren möglich. Außerdem kann das Fahrzeug selbstständig blinken, die Spur wechseln oder die Spur beibehalten. Beim Automatisierungsgrad 3 kann sich der Fahrer zwar anderen Dingen zuwenden, jedoch wird der Fahrer nach einer gewissen Zeit dazu aufgefordert, das Steuer zu übernehmen.
- Level 4 ist bereits ein autonomer Modus mit vollautomatisierten Fahrfunktionen. Das Fahrzeug wird dabei dauerhaft durch das System bzw. den Autopiloten übernommen. Im Zweifel ist es immer noch möglich, dass der Fahrer das Steuer des Fahrzeugs übernehmen kann.
- Level 5 ist ebenfalls ein autonomer Modus und die finale bzw. höchste, vollautomatisierte Automatisierungsstufe. Ein Fahrer ist bei einem Level 5-Fahrzeug nicht erforderlich und könnte das Fahrzeug auch nicht bedienen, da es an einem Lenkrad oder Pedalen fehlt. Die Insassen bzw. Passagiere müssen daher nur einsteigen und ein Ziel vorgeben.
Level 3: Was bedeutet autonomes Fahren und ist es erlaubt?
Autonome Fahrzeuge bzw. deren Entwicklungsstufen werden nach fünf Automatisierungsgraden eingeteilt. Autonome Fahrfunktionen nach Level 3 ermöglichen, dass das Fahrzeug ohne menschlichen Eingriff fahren kann. Daher kann sich der Fahrer anderen Dingen zuwenden, die Fahraufgabe vorübergehend einstellen und stattdessen fahrfremde Aufgaben erledigen. Allerdings ist Level 3 noch nicht die höchste Ausbaustufe des autonomen Fahrens – der Fahrer muss immer noch stets in der Lage sein, das Steuer innerhalb einer vorgegebenen Zeit kurzfristig zu übernehmen. Außerdem kann das Fahrzeug nur in konkreten, vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfällen und Verkehrssituationen selbstständig fahren.
Mercedes-Benz DRIVE PILOT – Hochautomatisiertes Fahren nach SAE Level 3
Beispiele für Fahrzeuge bzw. autonome Fahrfunktionen mit Level 3-Klassifizierung gibt es beim deutschen Automobilhersteller Mercedes-Benz. Hier können Modelle wie die neue Mercedes-Benz S-Klasse oder die Mercedes-EQS Limousine optional mit dem Mercedes-Benz DRIVE PILOT ausgestattet werden.
Mit dem DRIVE PILOT von Mercedes-Benz können Fahrzeuge sowohl bei hohem Verkehrsaufkommen als auch bei Stausituationen auf geeigneten Autobahnen innerhalb Deutschlands bis zur gesetzlich erlaubten Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde hochautomatisiert fahren. Laut Mercedes-Benz soll der Drive Pilot den Fahrer entlasten, so dass sich dieser bestimmten Nebentätigkeiten auf dem zentralen Display widmen kann – etwa dem Onlineshopping oder der Bearbeitung von E-Mails mittels In-Car-Office. Auch beim Drive Pilot von Mercedes-Benz gilt: Der Fahrer muss jederzeit bereit sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen, wenn er durch das Fahrzeug zum Eingriff aufgefordert wird. Ist der Fahrer dazu nicht in der Lage, manövriert sich das Fahrzeug selbstständig in einen sicheren Zustand und begibt sich beispielsweise in den Stillstand. Bei Level 2 ist der Fahrer dauerhaft für die Fahraufgabe verantwortlich und muss sich insofern immer darauf konzentrieren.